Häufig gestellte Fragen (ReViCal ®, ReViCal ® Liner, ReViCal ® RootSealer):

Wodurch unterscheidet sich ReViCal ® Liner von ReViCal ® in der Indikation?

ReViCal ® Liner ist ein bioaktives, lichthärtbares Unterfüllungsmaterial (Schutzliner) mit MTA-Füllstoffen und hoher Druck- und Biegebruchfestigkeit, das gleichzeitig als Schutzliner und  Pulpenüberkappungsmaterial für die indirekte (Cp) Pulpenüberkappung eingesetzt werden kann. Vor der Applikation des Unterfüllungsmaterials wird in der präparierten Kavität ein (selbstätzendes) Schmelz/Dentin-Adhäsiv (beispielsweise FANTESTIC ® UniversalBond) mit hoher Haftkraft aufgetragen und lichtgehärtet. Dann wird das Unterfüllungsmaterial ReViCal ® Liner appliziert, lichtgehärtet und die definitive Füllungslegung mit Compositen unmittelbar in dieser Sitzung fortgeführt.

ReViCal ® ist dagegen ein bioaktives, lichthärtbares harzmodifiziertes Pulpenüberkappungsmaterial mit MTA-Füllstoffen für eine direkte (P) und indirekte (Cp) Pulpenüberkappung. Nach einer punktgenauen Applikation wird in der präparierten Kavität ein (selbstätzendes) Schmelz/Dentin-Adhäsiv (beispielsweise FANTESTIC ® UniversalBond) mit hoher Haftkraft aufgetragen und lichtgehärtet. Anschließend kann die definitive Füllungslegung mit Compositen unmittelbar in dieser Sitzung erfolgen.

Welche Stoffe beeinflussen die Befestigung von Wurzelkanalstiften negativ?

Eugenol, Natriumhypochlorid (NaClO), EDTA, Wasserstoffperoxid (H2O2) und Calciumhydroxid (CaOH2). 2%-ige CHX-Lösungen sind dagegen problemlos verwendbar.

Welche Wurzelkanalstiftstärke sollte man wählen?

Je schmaler der Wurzelkanalstift ist, und der zugleich seine Passform beibehält, desto günstiger sind die Langzeitergebnisse. Stärkere Wurzelkanalstifte erzeugen jedoch mehr Stress im Wurzelkanal.

Wie wird ein koronal reduzierter Wurzelkanalstift behandelt?

Die Stirnfläche des FANTESTIC ® POST-Wurzelkanalstiftes sollte mit FANTESTIC ® CerBond nachsilanisiert werden, um auch hier einen optimalen adhäsiven Verbund zu erhalten.

Welche Vorteile bringt der ReViCal ® RootSealer?

Wenn Dentintubuli durch Irritationen und Eingriffe freigelegt werden, werden die dentinbildenden Odontoblasten verletzt oder zerstört und können eine Entzündung der Pulpa hervorrufen. Bei derart irreversibel entzündeten oder devitalen Pulpen kann durch eine Obturation der Wurzelkanal hermetisch und dadurch bakteriendicht versiegelt werden, so daß der Zugang in das periartikuläre Gewebe verwehrt wird.

Das gelingt optimal mit ReViCal ® RootSealer, einem bioaktiven, dualhärtenden, harzmodifizierten MTA-Versiegelungsmaterial.

MTA wird für klinische Anwendungen in der Endodontie, für den Verschluß von Perforationen, für Pulpenüberkappungen (siehe ReViCal ®, ReViCal ® Liner), für die Behandlung offener Apexes, bei apikalen Wurzelfüllungen und Wurzelkanalfüllungen empfohlen.

Ein applizierter ReViCal ® RootSealer führt zu einer guten Benetzung der Wurzelkanalwände. Das in den Verzweigungen des Pulparaums vorhandene Dentinfluid löst angrenzendes MTA und setzt so OH–Ionen frei. Ein alkalisches Milieu entsteht, das durch den hohen pH-Wert von pH 11 stark bakterizid wirkt.

Was versteht man unter dem Begriff „Puffing“?

Das Phänomen des Überfüllens bei gleichzeitiger Akzeptanz wird als „Puffing“ bezeichnet und gilt in den USA nicht nur als tolerable Option, sondern als durchaus gewünscht.

Eine Überfüllung des Wurzelkanals muß nicht zwangsläufig zu Komplikationen führen. In vielen Fällen wird der überschüssige, mineralisierte Sealer vom Körper einfach resorbiert und aufgrund seiner Biokompatibilität vom radikulären Gewebe toleriert.

Über die Überfüllung wird sichergestellt, daß das Foramen apicale komplett versiegelt ist und ein apikales Eindringen von Bakterien somit eliminiert ist. Bei einer Mineralisierung des Sealers ergibt sich hierbei eine biologische Verlängerung der Wurzel, die unproblematisch ist und beim Patienten zu keinen Komplikationen führt.